Längst Geschichte ist die 45. Festwoche Thierhaupten. So traditionsreich wie das beliebte Volksfest selbst ist das Helferfest, bei dem sich der Veranstalter bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern mit einer Abendveranstaltung bedankte. Rund 300 Frauen und Männer fanden sich dazu im großen Klostersaal ein. Wären alle 457 registrierten Helfer gekommen, wäre der gewählte Veranstaltungsort viel zu klein gewesen.
Der Vorsitzende des Musikvereins, Franz Hölzl sagte, dass sein Verein und der rührige Festausschuss auf sechs erfolgreiche Tage zurückblicken können, die nur deshalb möglich waren, da insgesamt 457 Ehrenamtliche über 9597 Stunden geleistet haben.
An diesem Abend fand die Preisverleihung für den Luftballonwettbewerb vom Kindernachmittag statt. Den ersten Platz gewann Katharina Schawohl aus Thierhaupten, deren Luftballon bis ins 216,5 Kilometer entfernte Polling in Österreich geflogen war.
Quelle: Augsburger Allgemeine
Großen Anklang fand das Konzert „Unsere Jugend macht Musik“ des Musikvereins Thierhaupten. Der Klostersaal war mit über 300 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt.
Zur Einleitung spielte ein Klarinettentrio das Stück „Deutscher Marsch“ und – nach der Begrüßung durch die Jugendleiterin Janina Scherbinski – das Stück Allegretto. Im Anschluss zeigten die jungen Musikanten, die erst seit kurzem ein Instrument spielen, ihr Können. Mit ihrem Dirigenten Stefan Gastl hatten sie fleißig geübt, um die Besucher mit den melodischen Klängen von „Cha Cha Cha“, „Indian River“ und „Troika Fantasy“ zu unterhalten.
Der Chor „Animalheadson Singers“ des Musikverein Thierhaupten begeisterte mit einem Gospel „Sing with us“ und den zwei deutschen Liedern „Wo geht a hi“ und „Parkplatzregen“. Vor der Pause rundete das Sax-Ensemble den ersten Teil mit „There’s No Business Like Show Business“, „That’s all I want from you“ und „Shoe Shine Boy“ ab.
In der Pause führte der Musikverein eine liebgewonnene Tradition fort: Fleißige Helfer hatten ein tolles Kuchenbuffet zusammengestellt, wo sich die Gäste gratis bedienen konnten.
Nach der geselligen Kaffeepause übernahm die Jugendkapelle des Musikvereins Thierhaupten das Zepter. Dieser Auftritt war das letzte Konzert mit dem langjährigen Dirigenten Dr. Richard Scheicher, der es aus beruflichen Gründen nicht mehr schafft, diese Aufgabe weiterhin zu erfüllen. Der Musikverein Thierhaupten und die Jugendkapelle bedankten sich bei ihrem Dirigenten für die „tollen sechseinhalb Jahre, in denen er mit viel Engagement die Jugendkapelle zu immer höheren Leistungen antrieb.“
Durch das Programm der Jugendkapelle führten mit lustigen Erklärungen der einzelnen Stücke Karoline Knauer und Theresa Leopold. Die jungen Musikanten gaben ihr Bestes um die Stücke „Dakota“ und „Robin Hood“ darzubieten.
Besonderes Highlight waren dieses Jahr drei Solostücke mit Begleitorchester: „Ernst im Allgäu“ (Tenorhorn Solo Mathias Reiter), „Wooden Devils“ (Xylophon Verena Mayr) und „It‘s Trumpet time“ mit den drei Solotrompetern Christian Schuster, Sophie Wagner und Florian Schwegler. Als Zugabe spielte die Jugendkapelle die beiden Polkas „Wir Musikanten“ und „Mein Heimatland“ und erntete als Dank für die vielen Probenabende und -wochenenden verdienten Beifall.
Quelle: Augsburger Allgemeine
Unter dem Motto „Landwirtschaft – Technik früher und heute“ lud die Ortsgruppe Thierhaupten des Bayerischen Bauernverband (BBV) zu einer Ausstellung ein. Parallel zur 45. Festwoche (wir berichteten) gab es viel Interessantes zu bestaunen. „Wir sind total begeistert über den Zuspruch“, sagten Ortsbäuerin Michaela Herb und Ortsobmann Johann Fröhlich aus Thierhaupten, die die „Macher“ der erstmals durchgeführten Informationsschau waren. Die BBV-Ortsgruppe konnte viele Landwirte und Aussteller gewinnen.
Ein Hingucker war der Transmissionswagen der Ellgauer Bulldogfreunde, der erst in diesem Jahr nachgebaut wurde. Angetrieben über die Riemenscheibe eines Traktors wurde gezeigt, wie vor über einem halben Jahrhundert das Korn vom Getreide getrennt wurde. Mit dem Gerät können ferner Gsotschneidemaschine, Windfege, Schrotmühle, Kreissäge, Schleifstein oder eine Rübenmühle angetrieben werden. Der Heimat- und Brauchtumsverein aus Münster führte vor, wie ein Strick „gedraht“ wurde und wird.
Sehenswert waren auch die alten Traktoren, wie der Allgaier der Familie Rechner aus Hölzlarn, der 1952 gebaut wurde. Zwei historische Traktoren betreut auch der Thierhauptener Siegfried Wonka in seiner Freizeit. Über seinen Porsche Diesel Junior aus den frühen 50er-Jahren erzählte er so gerne wie auch die anderen Aussteller: wie er zum Fahrzeug kam, wie sich die Liebe dazu durch viel Tüftelei verstärkte und einen Großteil der Freizeit beansprucht.
Moderne Gerätschaften für die komplette Feld- und Ackerbewirtschaftung in der heutigen Zeit nahmen teils „monströs“ einen Großteil der Ausstellungsfläche ein. Ein Mähdrescher der Premiumklasse war mit dem Claas Lexion 570 zu bestaunen. Das 480 PS starke Gerät mit einer Arbeitsbreite von 7,50 Metern muss eine Fläche von rund 400 Hektar in der Erntesaison „abernten“, damit es wirtschaftlich betrieben werden kann. Das hochmoderne Vario-Schneidewerk dient zur Ernte aller Getreidearten und kann selbst zum Dreschen von Raps mit nur wenigen einfachen Handgriffen umgebaut werden. Auch an die Schonung der Böden wurde bei dieser Baureihe gedacht. Eine Steuerung per GPS ist bei vielen Geräten dieser Größe eine Selbstverständlichkeit. Dies erleichtert das Auffinden der Felder und gibt dem Fahrer dann vor, mit welcher Einteilung das Abernten des Feldes am schnellsten erledigt werden kann.
Schier unglaublich war die Vorführung des mobilen Holzhäcklers von Josef Sturm aus Hausen bei Aindling. Angetrieben von einem 390 PS starken Fendt 939 Vario verschlingt der Häckselanhänger Großbäume in wenigen Minuten und häckselt Holzspäne in drei Größen für private Hackschnitzelheizungen oder Biomassekraftwerke. Bäume bis zu einem Durchmesser von 120 Zentimeter sind kein Problem für Josef Sturm, der mit dem größten Sieb in 45 Minuten sensationelle 90 Kubikmeter Hackschnitzel produzieren kann.
Weitere faszinierende Maschinen waren ein Sechs-Reihen-Zuckerrüben-Vollernter, eine Zuckerrübenverlademaus, ein Maishäcksler oder auch der Traktor Fendt 828 Vario in schwarzer Sonderlackierung.
Begeistert zeigte sich Bürgermeister Franz Neher neben Kreisobmann Gerhard Ringler und Kreisbäuerin Anni Fries: „Diese tolle Schau sollte zur Dauereinrichtung in Thierhaupten werden.“
Quelle: Augsburger Allgemeine
Michael Gastl blickt auf 60 Jahre Musikerleben zurück. Er hat die Original D’Lechtaler Musikanten mitgegründet.
Die morgen beginnende 45. Festwoche steht im Zeichen der Blasmusik, zumal der Musikverein Ausrichter ist. Als Musikant auf der Bühne will Michael Gastl dabei sein, der als einer der älteren Aktiven heuer sein 60. Blasmusik-Jubiläum feiern kann.
Es ist gerade einmal ein paar Wochen her, als Michael Gastl aus Thierhaupten am 27. Juni seinen 75. Geburtstag feiern konnte. Außerdem blickt er heuer auf ein über sechs Jahrzehnte dauerndes Blasmusikerleben zurück. Er erinnert sich noch sehr genau daran, wie er im Jahr 1951 von Josef Klaus angesprochen wurde, in der „Sepp-Klaus-Jugendkapelle“ mitzuwirken. Klar war auch, dass er den Bass spielen sollte, wie in Bayern die Tuba genannt wird. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, dachte sich damals Michael Gastl und nahm den Bass seines Vaters Johann.
Michael Gastl, der überall liebevoll „Migl“ genannt wird, entwickelte sich zu einem Garanten im Verein, dessen Zuverlässigkeit alle schätzen. So auch seine Frau Irmgard, die er 1969 heiratete und aus dessen gemeinsamer Ehe eine Tochter und drei Söhne hervorgegangen sind. Franz Hölzl, Vorsitzender des Musikvereins Thierhaupten 1863 lobt Gastl in höchsten Tönen: „Migl ist ein Vollblutmusikant, schön, dass wir ihn haben!“
Trotz beruflichen Fleißes kam die Blasmusik bei „Migl“ Gastl nie zu kurz. Er besuchte eifrig die Proben und war auch als Aktiver der im Jahr 1967 gegründeten Original D’Lechtaler Musikanten dabei, die aufgrund der Qualität der Musik, der gesanglichen Einlagen und der „Showelemente“ bis heute das Publikum begeistern. Vorsitzender Franz Hölzl erinnert sich zudem an seine einzigartigen Beiträge auf Adventskonzerten und Ständchen, die stets humorvoll und in Mundart vorgetragen wurden.
Nie gestört hat Gastl all die Jahre, dass „sein Bass“ in einer Blasmusikkapelle nur die Rolle eines Begleitinstrumentes hat und Soli fast gänzlich fehlen. „Die Tuba ist ein Bassinstrument, welches zur Familie der Bügelhörner gehört und ist das tiefste aller gängigen Blechblasinstrumente“, klärt er auf. Über 30 Jahre war er in Thierhaupten nahezu der einzige, der den Bass gespielt hat. Mit Manfred Braun hat er nun aber längst einen zuverlässigen Partner und vor der Zukunft ist ihm auch nicht bange, da aktuell drei Jungbläser „sein Instrument“ erlernen.
Die Musik hat ihm stets Freude und Freunde bereitet
Michael Gastl, dem die „Blechmusi“ und speziell die Böhmische Blasmusik von Peter Schad und Ernst Mosch stets Freude und Freunde bereitet hat, schätzt und akzeptiert auch andere Musikrichtungen. Seine schönsten Erlebnisse und beste Erinnerungen hat er auf der Festwoche in Thierhaupten gemacht.
Obwohl er seit dem vergangenen Jahr einige gesundheitlichen Beeinträchtigungen hat, spielt er zuverlässig bei Geburtstagsständchen, Beerdigungen und als Aushilfe noch mit. Sein Ziel ist es, auch heuer bei einem der drei Auftritte der Original D’Lechtaler Musikanten im Festzelt mitzuspielen. Dies würde das Jahr schön abrunden, denn schließlich ist die 45. Auflage der Festwoche in Thierhaupten auch ein kleines Jubiläum.
Quelle: Augsburger Allgemeine
In Thierhaupten wird sechs Tage lang gefeiert: Am 10. August beginnt die 45. Festwoche. Im Mittelpunkt steht die Blasmusik.
Sechs Festtage stehen der Marktgemeinde Thierhaupten ins Haus, wenn am Mittwoch, 10. August, die 45. Festwoche beginnt. Verantwortlich für die Organisation ist heuer der „Musikverein 1863 Thierhaupten“, der die Blasmusik in den Mittelpunkt des Interesses stellen will.
Vorbereitung
Seit über einer Woche steht in der Baarer Straße das Bierzelt auf dem Festplatz. Seit über einem Jahr planen der Festausschuss des Musikvereins und Festleiter Franz Hölzl das Spektakel.
Neuerungen
Beim Betreten des Festzeltes, in dem rund 2500 Gäste Platz finden, fallen neben den überdimensional großen Lebkuchenherzen unterm Zelthimmel der neue Holzboden auf, der keine Stolperfallen mehr hat. Für mehr Komfort dürften auch die fest installierten neuen Räumlichkeiten für die Toiletten sorgen, die zudem mit mobilen Containern ergänzt werden. Eine Neuerung ist auch der Einsatz eines Shuttlebusses.
Eröffnung
Traditionell eröffnet wird das bunte Festprogramm am Mittwoch, 10. August. Um 18 Uhr findet am Marktplatz ein Standkonzert statt, wobei auch ein Fass Freibier ausgeschenkt wird. Mit den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine geht es dann in einem kleinen Zug zum Festplatzgelände. Dort wird der Schirmherr, Bürgermeister Franz Neher, um 19 Uhr den Fassanstich vornehmen. Zum Festauftakt, der unter dem Motto „Tag der Vereine“ steht, spielen die Original D’Lechtaler Musikanten auf.
Dolce Vita
Am ersten Show- und Stimmungsabend am Donnerstag, 11. August, tritt ab 20 Uhr die Band Dolce Vita auf. Die Profimusiker aus Freising spielen nach einjähriger Pause wieder in Thierhaupten und werden sicherlich ein begeisterungsfähiges Publikum in Dirndl und Tracht vorfinden.
Tag der Betriebe
„Zünftige Unterhaltung“ verspricht der Veranstalter am Freitag, 12. August. Beim „Tag der Betriebe und der Landwirtschaft“ spielen erneut die Original D’Lechtaler Musikanten auf.
Kinder- und Seniorennachmittag
Am Samstag, 13. August, steht ab 14 Uhr ein Kinder- und Seniorennachmittag auf dem Programm. Neben verbilligten Preisen im Vergnügungspark gibt es auch einen Kinderflohmarkt und ein Luftballonwettbewerb. Musikalisch gestaltet wird der Nachmittag von der Jugendkapelle Thierhaupten. Um 20 Uhr soll die Showband Oh la la für Hochstimmung im Zelt sorgen.
Festumzug mit vielen Blumen
Umzug mit Blumenwagen Der Festsonntag, 14. August, beginnt mit einem von Pfarrer Werner Ehnle zelebrierten Gottesdienst im Zelt um 9.30 Uhr. Beim Weißwurstfrühstück spielt die Musikkapelle Unteressendorf. Um 13.30 Uhr setzt sich der bekannte Festumzug in Gang. Bunte Motivwagen der Vereine, die mit vielen Dahlien gestaltet werden, und 13 Musikkapellen sorgen für einen Augen- und Ohrenschmaus. Nach dem Umzug unterhalten die Original Altbairischen Musikanten aus Aindling. Um 20 Uhr soll es wieder heiß her gehen, wenn die Joe Williams Band im Zelt musikalisch einheizt.
Verlängerung
Nachdem der Feiertag Mariä Himmelfahrt in diesem Jahr auf den Montag, 15. August, fällt, wird die Festwoche um einen sechsten Tag verlängert. Ab 10.30 Uhr wird das Zelt aufgesperrt und die Jugendkapelle unterhält die Gäste. Als besondere Attraktion findet von 11 bis 17 Uhr unter dem Motto „Landwirtschaft – Technik – früher und heute“ ein bunter Nachmittag statt. Dabei werden stündlich verschiedene Maschinen vorgestellt, es wird gedroschen und Oldtimer werden gezeigt. Außerdem gibt es ein Kinderprogramm mit attraktiven Preisen. Ab 13.30 Uhr kündigt die Musikkapelle Ellgau „Blasmusik vom Feinsten“ an und ab 16 Uhr übernimmt die SGL-Werkskapelle die Regentschaft auf der Musikantenbühne.
Zum Festausklang ab 19 Uhr laden die Original D’Lechtaler Musikanten zum Böhmischen Abend ein. Durch das Programm führt Georg Ried, der im Bayerischen Fernsehen die Sendung „Schwaben-weißblau“ moderiert.
Quelle: Augsburger Allgemeine