Konzertorchester erklimmt den Gipfel der Berge
„Berge“ hatten sich Dirigent Andreas Glatzmaier und seine Aktiven als zentrales Thema für das diesjährige Dreikönigskonzert ausgesucht. Als „Bergführer“ geleitete der Mann am Taktstock seine 50 Musikerinnen und Musiker tatsächlich auf den Gipfel, was lange anhaltender Applaus zwischen den Darbietungen und am Ende des gut einstündigen Programms in Sankt Peter und Paul belegten.
Als Hausherr oblagen Pfarrer Werner Ehnle die Begrüßung und einleitenden Worte. Seinen Hinweis auf die Weihnachtszeit unterstrich Organistin Mety Jäger mit dem über 100 Jahre alten „Carol of the Bells“. Schon mit seinem ersten Stück „Mount Everest“ von Rossano Galante führte das Konzertorchester hinauf auf den höchsten Berg der Erde. Dessen machtvolle Erhabenheit wurde imposant schon am Anfang musikalisch verarbeitet, ebenso die sich in der fröhlichen Melodie spiegelnde Freude und Zuversicht der Bergsteiger. Dem Orchester gelang es die positive Stimmung und die überwältigende Schönheit bis zum grandiosen Schlusston zu vermitteln.
Die jeweils einleitenden Worte von Anja Gastl machten die Gäste mit dem Thema und Umfeld der jeweiligen Komposition vertraut. Damit kamen Details wie etwa die Seeschlacht in Jose Alberto Pinas „The Legend of Maracaibo“ deutlicher zur Geltung. Über die „Cordilleras de Los Andes“ von Arie Malando, arrangiert von Kees Vlak, einer viersätzigen Komposition zu dem ganz Südamerika durchziehenden Gebirge, ging es zurück in die Heimat. Die Berge um Ellwangen sind zwar nicht hoch, aber Schauplatz einer Auseinandersetzung zwischen zwei Zwillingsschwestern. Auch die von Steven Reinecke unter dem Titel „The Witch and the Saint“ vertonte Geschichte konnte das Konzertorchester bis zum tragischen Ende auf dem Scheiterhaufen wirkungsvoll in Szene setzen. Erneut zeigte sich die Akustik der Thierhauptener Pfarrkirche als herausragend; auch das Platzangebot. Ein besserer Veranstaltungsort wäre wohl nur schwer zu finden. Das Interesse an konzertanter Blasmusik ist jedenfalls vorhanden, was die bis auf den letzten Platz belegten Bänke spiegeln.
Eine Zugabe konnten die Gäste mit ihrem Applaus bewirken, nachdem Vorsitzender Mathias Reiter mit dem Faschingsball und dem Osterkonzert schon zu den nächsten Veranstaltungen des Musikvereins einlud.
Musikverein Thierhaupten ehrt langjährige Mitglieder
Bestens besucht zeigte sich die Adventfeier des Musikvereins Thierhaupten am vergangenen Samstag. Im Tassilosaal waren alle Plätze belegt, als die Turmbläser den Abend eröffneten. Besonders begrüßte Vorsitzender Mathias Reiter neben den anwesenden Ehrenmitgliedern die Vorsitzende des ASM-Bezirks 15, Angela Ehinger.
Für die passende weihnachtliche Umrahmung sorgten die Jungmusikanten unter der Leitung von Stefan Gastl und die Jugendkapelle mit Richard Scheicher am Taktstock. Dazwischen referierte Klemens Schreier auf höchst amüsante Weise über die Tuba, das Instrument des Jahres und die Sonderstellung von Tubisten im Orchester. Mit seiner Ziach und Albert Gastl und seiner speziellen Tuba, ein auf 100 Jahre geschätztes Helikon, ließ sich eine ungewohnte und doch wundervolle Kombination hören.
Unter dem Punkt Ehrungen erhielten Maria Lesti, Magdalena Hölzl, Jessica Büchler und Tiara Weißenbach Urkunde und Abzeichen für die bestandene Prüfung zur D1. Einen Schritt weiter ist Sarah Offinger: sie bewältigte die Aufgaben zur D2. In diesem Zusammenhang gab es ein Lob der ASM-Bezirksvorsitzenden für die Thierhauptener Nachwuchsarbeit. Zusammen mit Mathias Reiter wurden mit Veronika Kienberger und Andreas Aichele (beide 10 Jahre) sowie Martina Schmaus, Sophie Weixler, Teresa Leopold, Anja Michl, Lukas Braun und Christian Schuster für 20 Jahre Vereinstreue geehrt. Das gemeinsam gesungene und von allen Instrumenten begleitete „Süßer die Glocken nie klingen“, beschloss den offiziellen Teil.
Musikverein Thierhaupten gibt sich neue Satzung
In seiner Jahreshauptversammlung am vergangenen Samstag blickte der Musikverein Thierhaupten auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Neben Veränderungen bei den Dirigenten ist nun auch das Mammutprojet neue Satzung abgeschlossen.
Lediglich 44 der aktuell 444 Mitglieder waren in den großen Probenraum gekommen, wo Vorsitzender Mathias Reiter eingangs an die zahlreichen Ereignisse seit der letzten Versammlung erinnerte. Neben Engerlmarkt, Gartenfest, Dreikönigs-, Oster- und Jugendkonzert sowie dem Oktoberfestumzug und dem Faschingsball gab es eine ganze Reihe von weiteren Auftritten und Festen. Dazwischen fungierte man noch als Ausrichter der D1- und D2-Prüfungen und musste sich für die Original d´Lechtaler Musikanten und für die Jugendkapelle auf die Suche nach neuen Dirigenten machen. Fast nebenher, aber mit nicht weniger Arbeit verbunden war die Erstellung einer neuen Satzung samt Vereinsordnung. Zu der im Probenraum gewünschten Akustikdecke ergab sich kein Fortschritt, da man zunächst die Vorgaben des Brandschutzes abwarten will. Reiter bedankte sich für alle helfenden Hände für die rege Unterstützung.
Florian Kriner heißt der neue Dirigent der Jugendkapelle; er spielt Klarinette und Saxophon. Mittlerweile hat er mit dem Orchester zwei Proben absolviert und beim Engerlmarkt und der Weihnachtsfeier wird es die ersten Auftritte geben. Der Sinninger war bislang in Eichstätt tätig und freut sich auf die neue Aufgabe am Lechrain. Als große Herausforderung bezeichnete Dr. Richard Scheicher seine neue Rolle als Dirigend der d´Lechtaler Musikanten. Sie unterscheide sich doch sehr von der als Musiker im Gesamtorchester. Scheicher dankte Sophie Weixler, die sich um die Organisation rund um die Kapelle kümmert und zeigte sich enttäuscht, dass trotz allem Einsatz der Gegenbesuch in Kürnach mangels Besetzung abgesagt werden musste. Als musikalisches Ziel nannte Scheicher den Einbau bayrischer Blasmusik neben den Modellen „böhmisch“ und „modern“. Dazu forderte er mehr Engagement von den Musikern und Musikerinnen. „Beim Probenbesuch waren wir schon besser“, meinte anschließend auch Andreas Glatzmaier, der Dirigent des Konzertorchesters. Momentan befindet er sich mit seinen Aktiven in der Vorbereitung auf das Dreikönigskonzert.
Wie von Jugendleiterin Katrin Schmid zu erfahren war, muss sich der Musikverein keine Sorgen um den Nachwuchs machen. Die 73 „Azubis“ werden von neun Ausbildern bestens unterrichtet. Vier Absolventen der D1 und eine D2 können bei der Weihnachtsfeier ihre Urkunden entgegennehmen; zusätzlich ist am 23. November ein weiterer Prüfungstag. Mit 30 Anmeldungen nach der Jugendaktion in der Schule bekommen auch die Jungmusikanten wieder Nachschub. Durch die Festwoche begünstigt fiel der Kassenbericht von Viktoria Wagner positiv aus.
Dank gründlicher Vorarbeit und vorab erfolgter Vorstellung wurde die neue Vereinssatzung ohne Diskussion einstimmig angenommen, ebenso die Vereinsordnung. Notwendig geworden war die Neufassung aufgrund veränderter Vorgaben und einer schriftlichen Fixierung von Abläufen im Vereinsleben. Parallel wurde auch der Vereinsname geändert, bei dem das Wort „gegründet“ nun entfällt. Mit einher geht eine Beitragserhöhung für die passiven Mitglieder von 12 auf 18 Euro.
Als kulturellen Schatz mit besonderem Glanz bezeichnete die stellvertretende Bürgermeisterin Josefine Kreuzer den Musikverein in ihrem Grußwort. Mit dem Engerlmarkt an den ersten beiden Adventwochenenden, der Weihnachtsfeier und dem klingenden Advent sowie dem Dreikönigskonzert stehen die nächsten Termine des Musikvereins bereits fest.
Nachwuchs präsentierte sich von bester Seite
Zu seinem mittlerweile fest zum jährlichen Terminkalender gehörenden Jugendkonzert lud der Musikverein Thierhaupten am vergangenen Sonntag in den Tassilosaal des Klosters. Für den musikalischen Nachwuchs bietet der Termin die Bühne den Leistungsstand auch außerhalb der üblichen Proben zu demonstrieren. Gespannt waren unter den Gästen also vor allem Eltern, Großeltern und Geschwister, die zu Hause beim Üben auch „krumme Töne“ hinnehmen mussten.
Zur Eröffnung gab es nicht Pauken und Trompeten, sondern ebenso passend die Beginnig Fanfare von Martin Klaschka, vorgetragen von einem Posaunentrio. In ihrer kurzen Begrüßung betonte Jugendleiterin Katrin Schmid den Probeneifer und Übungsfleiß während der Vorbereitung. In Sachen Dirigent der Jugendkapelle konnte man im vergangenen Jahr mit dem Debüt von Heike Schamberger aufwarten. Nach deren überraschendem Rückzug unmittelbar nach der Festwoche verblieb bis zum Konzerttermin nur noch wenig Zeit. Hilfsbereit sprangen hier Marianne Braun und Andreas Glatzmaier kurzfristig in die Bresche, wofür es ein Extra-Dankeschön gab. Ein neuer Mann am Taktstock ist bereits verpflichtet und wird nach den Worten von Katrin Schmid in Kürze den Probenbetrieb aufnehmen.
Musikalisch ging es im Tassilosaal mit verschiedenen Ensembles weiter. Ganz neue Töne gab es aus der Abteilung Schlagwerk: Samba Batucada brachte südamerikanische Lebensfreude auf die Bühne. Ganz in seinem Element war anschließend Jürgen Neukirchner als Chef der Klarinetten und Saxofone. Der Melodiereigen spannte sich von klassisch mit dem Walzer Nr. 2 von Dimitri Shostakovich über die Moonlight Serenade von Glen Miller bis hin zu aktuellen Stücken. Zu Wort bzw. Ton kommen durfte auch der jüngste Nachwuchs, die JuMus (Jungmusikanten), deren Ausbildung erst kürzlich begann. Da auch ältere Semester den Mut zu einem musikalischen Neuanfang fassten, wirkten hier auch vier Personen der Altersklasse „50 plus“ mit.
Den Programmabschluss bestritten die 55 Nachwuchsmusikanten gemeinsam in der Jugendkapelle. Zu hören gab es unter anderem Medleys aus Pirates of the Caribbean und Italo Pop Classics. Bei Mouthpiece Mania demonstrierte das hohe Blech, dass es auch ohne Instrument, mit dem Mundstück alleine, ordentlich zur Sache gehen kann. Der mittels starkem Schlussapplaus übermittelten Forderung nach einer Zugabe wurde gerne Folge geleistet, ehe man sich im Kuhstall bei Kaffee und Kuchen über die erlebten Eindrücke austauschen konnte. Als einziger Wermutstropfen eines gelungenen Musiknachmittags ist der Gästezuspruch anzumerken, denn im Saal blieben diesmal doch mehr Stühle leer als erwartet.
Oktoberfestumzug 2024
Nach 14 Jahren Pause sei es wieder mal Zeit am traditionellen Oktoberfestumzug teilzunehmen, fanden die Aktiven des Musikvereins Thierhaupten.
Die Bewerbung hatte Erfolg und die 50 Musikanten erlebten zusammen mit Dirigent Andreas Glatzmaier einen schönen, aber auch anstrengenden Tag. Da schon die Aufstellung der insgesamt etwa 9.500 Teilnehmer eine logistische Herausforderung ist, galt es den vorgegebenen Zeitplan einzuhalten. So machte man sich am Sonntag bereits um sechs Uhr mit dem Bus auf den Weg in die Landeshauptstadt.
Mit einer der vorderen Startnummern fiel die Wartezeit bis zum Start um 10 Uhr nicht allzu lange aus. Beste Witterung und die jubelnden Zuschauer ließen die sieben Kilometer Wegstrecke zum Genuss werden. Als Krönung winkte dann im Bierzelt eine frische Maß und ein Brathendl.