Mit einer besinnlichen Weihnachtsfeier und reichlich der Jahreszeit entsprechender Blasmusik stimmte der Musikverein Thierhaupten am Vorabend des dritten Advent auf die nahenden Festtage ein.
Der erst im November neu gewählte Vorsitzende Mathias Reiter kam dabei zu seinem ersten öffentlichen Auftritt. Man habe 2023 nach den Corona-Einschränkungen wieder ein „komplettes“ Vereinsjahr mit Festakt, Faschingsball, Festwoche, Engerlmarkt und verschiedenen Auftritten gehabt, so Reiter rückblickend. Sein Dank galt allen helfenden Händen im Verein und vor allem den Ausbilder.
Nach den Turmbläsern zum Auftakt übernahmen Stefan Gastl und die Jungbläser die Bühne. Der musikalische Nachwuchs zeigte, dass in Thierhaupten um die Zukunft der Blasmusik nicht bange sein muss. Traditionell nutzt der Musikverein seine Weihnachtsfeier für verschiedene Ehrungen. Aus den Händen von Fritz Kraus und Bernhard Christl durften Pia Scheel, Hanna Winter, Lena Winter, Lena Lump, Johann Draxler, Hannah Birkner, Ion Simon Sophie Kopp, Dr. Friedrich Rebelein, Losa Krämling, Hedwig Schalk, Gudrun Rebelein, Alexander Gastl, Mia Weißenbach, Johannes Hoppmann, Maximilian Oßwald und Pauline Alt ihre Urkunden und das bronzene Bläserabzeichen für die bestandene D1-Prüfung entgegennehmen. Für zehn Jahre aktiv wurden Caroline Rosa, Hanna Schalk, Leonie Thalmeir, Vanessa Wonka, Elina Wörle, Johanna Zinsinger und Veronika Kienberger geehrt.
Bereits 15 Jahre aktiv sind Katharina Herzog, Maximilian Kienberger, Maximilian Maier, Katrin Schmid und Elisabeth Wagner. 20 Jahre ist Rebekka Gerblinger aktiv und seit 25 Jahren sind dies Janina Reinsch und Mathias Reiter. Besondere Ehrungen erhielten Reiters Amtsvorhängerin, Manuela Mair, Bernhard Kiss und Dr. Albrecht Engelmann. Letzterer durfte für über 34 Jahre als Kassenprüfers die diamantene ASM-Nadel entgegennehmen. Den zweiten Abschnitt des Abends übernahm die Jugendkapelle unter der Leitung von Heike Schamberger, ehe der offizielle Teil mit dem gemeinsamen Lied „Leise rieselt der Schnee“ endete
Mit den alljährlichen Konzerten an Ostern und Dreikönig begeistert der Musikverein Thierhaupten regelmäßig die Freunde konzertanter Blasmusik.
Der Tradition folgend will man auch am kommenden 6. Januar wieder zu einem derartigen Ereignis einladen. Dazu firmiert man künftig unter dem Namen Konzertorchester. Hörgenuss steht an erster Stelle, dieser stellt sich aber nicht von selbst ein, sondern muss bisweilen hart erarbeitet werden. Mit einer öffentlichen Probe – ein Novum für das Orchester – wollten Dirigent Andreas Glatzmaier und seine 51 Aktiven am Freitagabend ein breiteres Publikum an dieser Arbeit teilhaben lassen. Der erwartete Besucheransturm blieb jedoch aus. Die wenigen Gäste erhielten einen Eindruck zur teilweise harten Arbeit und einen, wenn auch nur abschnittweisen Hörgenuss.
Der Wechsel vom Probenraum in den Tassilosaal lohnte sich dennoch: die bessere Akustik half Orchesterchef Glatzmaier an Feinheiten zu feilen. „Musik ist nicht das was drinsteht, sondern wie man es betont“, verdeutlichte der Dirigent eingangs. Wie bei einem normal gesprochenen Satz, dem die Hervorhebung von Wörtern oder Silben eine jeweils andere Bedeutung gibt, komme es auch in der Musik auf die Auslegung der Komposition an. Dazu haben die Herrschaften am Taktstock jeweils ganz eigene Vorstellungen. Genau diese gilt es herauszuarbeiten. Während für die Damen und Herren an den Instrumenten die Proben unmittelbar nach dem Kraftakt Festwoche begannen, hat sich der Dirigent schon Monate vorher Gedanken zum Programm gemacht. Die Auswahl der Kompositionen dürfte dabei noch der geringere Aufwand gewesen sein.
Schwieriger dagegen ist die Umsetzung, also das Setzen der Betonung und das Herausfeilen feinster Nuancen. Je nach gewähltem Stück dauert nach Glatzmaiers Aussage seine Vorarbeit wochen- und sogar monatelang. Die dann in der Vorstellung gefundene Interpretation gilt es schließlich zusammen mit dem Klangkörper umzusetzen. Bisweilen kann das harte Arbeit sein, die bei einigen Takten für Außenstehende fast wie eine Endlosschleife erscheint. Perfekt soll es am Ende klingen und bis zum 6.Januar stehen noch einige Probentermine an. Auf dem Programm stehen dann laut Andreas Glatzmaier unter anderem „A Choral for a solemn“ von Marc van Delft, „Stockholm Waterfestival“ von W.Francis McBeth und Luigi di Ghisallos über 17-minütiges „Of Sailors and Whales“.
Mit dem Abschluss des 160. Vereinsjubiläums und der damit verbundenen Festwoche stehen beim Musikverein Thierhaupten die Zeichen auf Veränderung. Bereits im September gab es einen Stabwechsel bei der Jugendkapelle, für die großen Konzerte gibt es nun ein Konzertorchester und auch den Taktstock der Original d´Lechtaler Musikanten werden nach dem gesundheitlich bedingten Rückzug von Bernhard Kiss bald andere Hände führen. Kein leichter Start also für Mathias Reiter, den die Jahreshauptversammlung erst vor wenigen Tagen zum neuen Vorsitzenden wählte.
Rundum zufrieden äußerten sich die scheidende Vorsitzende Manuela Mayr, Jugendleiterin Katrin Schmid, Kassiererin Viktoria Wagner und die Dirigenten mit dem abgelaufenen Vereinsjahr. Geprägt war dieses vom 160. Gründungsjubiläum, verbunden mit verschiedenen Aktivitäten, deren Höhepunkte der Festakt im Frühjahr und die Festwoche im August markierten. Viele fleißige Hände hatten geholfen den Berg an Arbeit zu bewältigen, wofür reichlich gedankt wurde.
Die Vorsitzende nutzte die Gelegenheit, der Versammlung Heike Schamberger als neue Dirigentin der Jugendkapelle vorzustellen. Die studierte Musik- und Englischlehrerin wohnt in Friedberg, spielt Klarinette, Saxophon und Klavier und arbeitet seit 13 Jahren auch als Dirigentin. Sie startete nach den Ferien mit ihrer neuen Aufgabe, nachdem sich Andreas Glatzmaier nun ganz dem Konzertorchester widmen will. Eigentlich habe er ursprünglich ganz aufhören wollen, doch die deshalb geführten positiven Gespräche hätten ihn schließlich zum Weitermachen bewogen, so Glatzmaier.
Noch keinen Nachfolger gibt es indes für Bernhard Kiss. Der Taktgeber der Original d´Lechtaler Musikanten hatte schon vor der Festwoche seinen gesundheitlich begründeten Rückzug angekündigt. Die Suche nach einem Nachfolger obliegt damit dem neuen Vorstandsteam. Hier vollzog sich der Stabwechsel reibungslos: Mathias Reiter erklärte sich bereit, die Nachfolge der nicht mehr angetretenen Manuela Mayr zu übernehmen. Dank guter Vorarbeit waren auch die Wahlen für die weiteren Posten zügig abgewickelt. Rein arbeitsmäßig geht es für den Musikverein Thierhaupten nahtlos weiter: als nächste Termine stehen der Engerlmarkt, die Weihnachtsfeier und der klingende Advent im Kalender. Parallel laufen die Proben für das Dreikönigskonzert, mit dem wiederum ein musikalischer Hochgenuss präsentiert werden soll.
Beim Festakt mit großer Gratulantenschar zum 160-jährigen Bestehen des Musikvereins Thierhaupten blickten die Gratulanten zurück – und auch in die Zukunft des Vereins.
Zusammen mit zahlreichen Gästen feierte der Musikverein Thierhaupten am Ostersonntag seinen 160. Geburtstag. Vorsitzende Manuela Mayr zeigte sich in ihrer Begrüßung froh über das Echo der Einladungen. Tatsächlich waren sowohl die Ortsvereine als auch die Paten aus Aindling sowie die Vertreter aus Politik und Allgäu-Schwäbischem Musikbund vollzählig gekommen; die vorgesehene Bestuhlung im Kapitelsaal des Klosters musste deshalb sogar noch erweitert werden. Nicht fehlen durften in dem vom T3-Brass-Ensemble dem Anlass entsprechend passend musikalisch begleiteten Festakt die Grußworte. Bürgermeister Toni Brugger sagte, während man hier im familiären Kreis feiere, werde die große Geburtstagsparty mit der Festwoche erst im August folgen.
Als Begleitung durch alle Lebenslagen treffe der Musikverein immer den richtigen Ton und habe durch die vielen unter dem Dach des Vereins parallel laufenden Gruppierungen beinahe eine "Konzernstruktur". Angela Ehinger, die Vorsitzende des ASM-Bezirks 15, erinnerte an die vom Jubilar ausgerichtete erste Festwoche im Jahr 1967 und den damit einhergehenden Beitritt zum ASM. Neben einem Lob für die gute Nachwuchsarbeit gab es auch den Hinweis auf die Festwoche; zusammen mit dem Jubelverein feiere man dann das 44. Bezirksmusikfest. Als früher selbst aktiver Musikant outete sich Landrat und Bezirkstagspräsident Martin Sailer. Gesellschaftliches Leben sei ohne die internationale Sprache der Musik und ehrenamtliches Engagement nicht möglich.
In Person von Christoph Lang hatten die Organisatoren nicht nur ein Vereinsmitglied, sondern in seiner Funktion als Bezirksheimatpfleger auch berufenen Festredner gewonnen. Nach seinen Ausführungen wurde die erste Musikkapelle in Thierhaupten bereits 1749 erwähnt. Die Vereinsgründung führte er auf die seinerzeitigen Aktivitäten der Sängerbewegung zurück. Nach Sängerfesten in Nürnberg (1861) sowie Aichach und Augsburg (beide 1863), hoben nur einen Tag nach dem Augsburger Fest Georg Koch, Lehrer Georg Kruis, Hiermonymus Gisser und Michael Hölzl den Verein aus der Taufe. Als Gesangverein Harmonie war die Erweckung und Vervollkommnung von Musik und Gesang das Ziel.
Der Musikverein Thierhaupten ist damit einer der ältesten dörflichen Vereine dieser Art. Die Aufnahme der Instrumentalmusik in den Vereinszweck sei kein Zufall, zumal das örtliche Kloster als musikkulturelles Zentrum prägende Funktion hatte. Lang schloss seine Ausführungen mit der Hoffnung, Thierhaupten solle noch lange ein musikkultureller Hotspot bleiben. Aufgrund des Osterverkehrs hatte sich der stellvertretende ASM-Präsident Theo Keller etwas verspätet. Er spannte in seinem Grußwort den Bogen zur Gegenwart und lobte das Durchhaltevermögen während der Corona-Maßnahmen. Man habe sich nicht entmutigen lassen und eines der wichtigsten Kulturgüter weiter gepflegt. Nach einem Rückgang der Aktiven während der Zwangspause erlebe man nun wieder steigende Mitgliederzahlen. Mit "Viva la Musica" wünschte er dem Bezirksmusikfest und der Festwoche gutes Gelingen
Quelle: Augsburger Allgemeine