Zu seiner bekanntermaßen stimmungsvollen Weihnachtsfeier lud der Musikverein Thierhaupten am Vorabend des vierten Advent in den Tassilosaal.
Nach zweijähriger Zwangspause gab es für die zahlreichen Gäste gleich zwei Überraschungen. Die erste war schon beim Betreten des Saales zu hören: die Original d´Lechtaler Musikanten spielten die Gäste mit schmissigen Melodien in den Saal. Ein besonderer Gruß der Vorsitzenden Manuela Mair galt der ASM-Bezirksvorsitzenden Angela Ehinger und den anwesenden Ehrenmitgliedern des Vereins.
Zu ihrem letzten Auftritt in der gehabten Besetzung kamen anschließend die Jungbläser. Sie werden im neuen Jahr in die Jugendkapelle „aufsteigen“. Unter der Leitung von Jürgen Neukirchner stimmten sie mit Adeste Fidelis und Perdida de la posada von Kees Vlak bzw. Luigi di Ghisallo auf die nahenden Feiertage ein.
Wie man unschuldigerweise immer wieder in neue Fettnäpfchen treten kann, erfuhren die Gäste aus der von Karolina Weixler vorgelesenen Weihnachtsgeschichte. Spannend wurde es mit der zweiten Überraschung des Abends. Bernhard Kiss und seine TH Brass hatten bekannte Melodien aus Kinofilmen einstudiert, die es zu erraten galt. Der Weg dorthin führte allerdings über das Internet und eine zuvor genannte Adresse, Pech für den, der sein Smartphone zu Hause gelassen hatte. Nach Anmeldung und Freigabe konnte also munter drauf losgebuzzert werden. Doch Vorsicht: mit Freigetränken beim Faschingsball gab es zwar etwas zu gewinnen, aber wer dann den falschen Titel nannte, durfte anschließend singen.
Schnell zeichneten sich die wahren Film- und Kinofreaks ab; bisweilen dauerte es nur wenige Sekunden, bis der schrille Buzzerton erklang und auch der richtige Film genannt wurden. Unter anderem waren die Melodien aus Starwars, Fluch der Karibik und Harry Potter zu erkennen. Dank Stefan Kaiser war der abschließende Chor der „Falschmelder“ ein besonderer, sogar mit Zugaberufen bedachter, Ohrenschmaus.
Den in den vergangenen beiden Jahren entstandenen „Ehrungsstau“ lösten Vorsitzende Manuela Mair und ASM-Bezirksvorsitzende Angela Ehinger auf. Letztere bezeichnete es als Freude nach Thierhaupten eingeladen zu werden, ehe sie die Urkunden für die abgelegte D1-Prüfung an Sarah Offinger, Paula Kienberger und Pia Schätzle sowie für die D3-Prüfung an Annika Zinsinger übergab.
Mit weiteren weihnachtlichen Liedern unterhielt die Jugendkapelle mit Andreas Glatzmaier am Taktstock. Mit den besten Wünschen für die kommenden Feiertage und dem gemeinsamen „Fröhliche Weihnacht überall“ endete der besinnlich/heitere Abend.
Mit dem Gesamtorchester und der Jugendkapelle des Musikvereins Thierhaupten 1863 e.V.
Am Ostersonntag, den 17.04.2022 um 20.00 Uhr im Herzog-Tassilo-Saal des Klosters Thierhaupten.
Unter der Leitung von Andreas Glatzmaier präsentieren Ihnen einige Ensembles des Gesamtorchesters, sowie die Jugendkapelle des Musikvereins Thierhaupten 1863 e.V. ein breites Repertoire an konzertanter Blasmusik.
Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis. Die Einnahmen kommen den Kriegsopfern der Ukraine zugute.
Wir würden uns freuen, Sie nach einer langen Pause wieder bei unserem traditionellen Osterkonzert begrüßen zu dürfen.
„O Happy Day“ – eine bessere Wahl für den Einsteigertitel zum diesjährigen Osterkonzert hätte der Musikverein Thierhaupten nicht treffen können. Man wolle damit die Freude über das Ende der langen und zwangsweise auftrittslosen Zeit zum Ausdruck bringen, verkündeten Vorsitzende Manuela Mayr und Dirigent Andreas Glatzmaier, gleichzeitig auch Moderator des Abends, unisono.
Obwohl die sich während der Pandemie immer wieder ändernden Vorgaben Unterricht und Proben nur unter erschwerten Bedingungen zuließen, wollte man das traditionelle Osterkonzert nicht noch einmal ausfallen lassen. Klar war aber auch, dass man innerhalb der für das Gesamtorchester zur Verfügung stehenden Vorbereitungszeit von 14 Tagen die eigenen Ansprüche nicht würde erfüllen können. So kam die Idee eines etwas anderen Programms mit insgesamt zehn Ensembles und einem bunten Frühlingsstrauß an Instrumentierung und Stilrichtungen.
Ebenso bunt die Namen der Gruppen; Wortschöpfungen des Andreas Glatzmaier, entstanden während seiner Quarantäne. Dass sich nicht nur die Akteure in langer musikalischer Abstinenz üben mussten, ließ sich auch an den Gästen ablesen: Rund 200 Besucher sorgten für einen voll besetzten Tassilosaal. Dem eröffnenden unter der Bezeichnung Fab4 firmierendem Bläserquartett folgten die Jugendkapelle, die unter Silberholz vereinigten Holzinstrumente; The TBPS boten „sattes Blech mit Percussion verfeinert“, wie im Programm beschrieben und „Lines Over“ bezog sich auf die Notenschreibweise, denn Flöten- und Oboenstücke sind meist über den fünf Notenzeilen angesiedelt. Nach der Pause kamen die Blockbusters, also die Blockflöten zum Einsatz, ebenso wie das von Jürgen Neukirchner geführten Sweet´n Saxy betitelte Saxophonensemble. Tiefes Blech ließ sich von Tube (englisch für Röhre) vernehmen, dem das als T3 bezeichnete höhere Blech folgte.
Den Abschluss bildete mit Reeds United die von Markus Birkner geführte Vollversammlung der Holzinstrumente. Der konsequente Wechsel der Interpreten brachte auch eine logistische Herausforderung mit sich. Ständig musste umgebaut, Notenpulte und Stühle zurechtgerückt werden. Doch auch das lief wie einstudiert und verlief ohne großes Aufsehen im Hintergrund, während schon die nächste Ansage lief. Zusätzliche Kapazitäten brachte das kurzerhand neben der Bühne aufgebaute weitere Podium. Ebenso durchgemischt wie die Interpreten zeigten sich die zu Gehör gebrachten Stücke. Hier spannte sich der Bogen von Film- und Musicalmelodien über Klassik bis hin zu modernen Neufassungen und Hitparadenstürmern. Genannt seien die West Side Story, Devienne: Sonata No. 3 Allegro & Rondeau, Highland Cathedral, Hit The Road Jack, der Grassauer Zwiefache, The Wellerman Comes und Heinzelmännchens Wachtparade.
Mit dem etwas anderen Programm zeigte der Musikverein Thierhaupten nicht nur die Vielfalt der Musik, sondern auch Flexibilität und eine neue Idee. Der Geschmack des Publikums war jedenfalls getroffen und langanhaltender Schlussapplaus Beleg dafür. Zu mehr als einer gemeinsamen Zugabe alle Akteure des Abends war Andreas Glatzmaier allerdings nicht zu erweichen. Allerdings schloss sich mit dem Marsch „Jubelklänge“ auch der Kreis zum Einstiegsthema. Am Ende des eintrittsfreien Abends entließ Vorsitzende Manuela Mayr die Gäste mit der Bitte um eine Spende zugunsten der Ukraine-Flüchtlinge.