Michael Gastl blickt auf 60 Jahre Musikerleben zurück. Er hat die Original D’Lechtaler Musikanten mitgegründet.
Die morgen beginnende 45. Festwoche steht im Zeichen der Blasmusik, zumal der Musikverein Ausrichter ist. Als Musikant auf der Bühne will Michael Gastl dabei sein, der als einer der älteren Aktiven heuer sein 60. Blasmusik-Jubiläum feiern kann.
Es ist gerade einmal ein paar Wochen her, als Michael Gastl aus Thierhaupten am 27. Juni seinen 75. Geburtstag feiern konnte. Außerdem blickt er heuer auf ein über sechs Jahrzehnte dauerndes Blasmusikerleben zurück. Er erinnert sich noch sehr genau daran, wie er im Jahr 1951 von Josef Klaus angesprochen wurde, in der „Sepp-Klaus-Jugendkapelle“ mitzuwirken. Klar war auch, dass er den Bass spielen sollte, wie in Bayern die Tuba genannt wird. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, dachte sich damals Michael Gastl und nahm den Bass seines Vaters Johann.
Michael Gastl, der überall liebevoll „Migl“ genannt wird, entwickelte sich zu einem Garanten im Verein, dessen Zuverlässigkeit alle schätzen. So auch seine Frau Irmgard, die er 1969 heiratete und aus dessen gemeinsamer Ehe eine Tochter und drei Söhne hervorgegangen sind. Franz Hölzl, Vorsitzender des Musikvereins Thierhaupten 1863 lobt Gastl in höchsten Tönen: „Migl ist ein Vollblutmusikant, schön, dass wir ihn haben!“
Trotz beruflichen Fleißes kam die Blasmusik bei „Migl“ Gastl nie zu kurz. Er besuchte eifrig die Proben und war auch als Aktiver der im Jahr 1967 gegründeten Original D’Lechtaler Musikanten dabei, die aufgrund der Qualität der Musik, der gesanglichen Einlagen und der „Showelemente“ bis heute das Publikum begeistern. Vorsitzender Franz Hölzl erinnert sich zudem an seine einzigartigen Beiträge auf Adventskonzerten und Ständchen, die stets humorvoll und in Mundart vorgetragen wurden.
Nie gestört hat Gastl all die Jahre, dass „sein Bass“ in einer Blasmusikkapelle nur die Rolle eines Begleitinstrumentes hat und Soli fast gänzlich fehlen. „Die Tuba ist ein Bassinstrument, welches zur Familie der Bügelhörner gehört und ist das tiefste aller gängigen Blechblasinstrumente“, klärt er auf. Über 30 Jahre war er in Thierhaupten nahezu der einzige, der den Bass gespielt hat. Mit Manfred Braun hat er nun aber längst einen zuverlässigen Partner und vor der Zukunft ist ihm auch nicht bange, da aktuell drei Jungbläser „sein Instrument“ erlernen.
Die Musik hat ihm stets Freude und Freunde bereitet
Michael Gastl, dem die „Blechmusi“ und speziell die Böhmische Blasmusik von Peter Schad und Ernst Mosch stets Freude und Freunde bereitet hat, schätzt und akzeptiert auch andere Musikrichtungen. Seine schönsten Erlebnisse und beste Erinnerungen hat er auf der Festwoche in Thierhaupten gemacht.
Obwohl er seit dem vergangenen Jahr einige gesundheitlichen Beeinträchtigungen hat, spielt er zuverlässig bei Geburtstagsständchen, Beerdigungen und als Aushilfe noch mit. Sein Ziel ist es, auch heuer bei einem der drei Auftritte der Original D’Lechtaler Musikanten im Festzelt mitzuspielen. Dies würde das Jahr schön abrunden, denn schließlich ist die 45. Auflage der Festwoche in Thierhaupten auch ein kleines Jubiläum.
Quelle: Augsburger Allgemeine