Die Not in Gomel ist immer noch riesengroß. Die Region in Weißrussland liegt nur runGomeld 70 Kilometer von Tschernobyl entfernt und hat nach dem Reaktorunfall eine Menge Radioaktivität abbekommen. „80 Prozent der Kinder dort sind krank“, weiß Heidi Bentele, Vorsitzende des Vereins „Hilfe für Kinder aus Tschernobyl“. Viele haben Krebs oder geistige und körperliche Behinderungen.

Zusammen mit sieben Musikern aus Thierhaupten, die zur Gruppe „Überzwerch“ des örtlichen Musikvereins gehören, sowie dem ersten Bürgermeister Franz Neher und dem zweiten Bürgermeister und Musikvereinsvorsitzenden Franz Hölzl ist Heidi Bentele jetzt erneut mehrere Tage in Gomel gewesen. Ziel des Besuchs war es, Kindern, die nur Not und Elend kennen, Freude zu schenken. So wurden Konzerte gegeben und an Krankenbetten Musik gespielt, wurde den Kindern in Sonderschulen und Waisenhäusern Pizza und Spaghetti, Schokolade und Bananen spendiert. Auftritte eines Clowns und eines Zauberers begeisterten die Kinder. Die Bürgermeister hatten Gastgeschenke dabei; zudem standen ihnen 7000 Euro zur Verfügung, die Thierhauptener Firmen, Privatleute und die Gemeinde zuvor für diesen Besuch gespendet hatten. Insgesamt, so Heidi Bentele, seien für die Aktion 16000 Euro an Spendengeldern verbraucht worden. Dabei waren die Besucher bei Gastfamilien kostenlos untergebracht.

„Gomel ist das Armenhaus von Weißrussland“, sagt Bentele, die sich seit Jahren für die Bevölkerung dort engagiert. „Wir helfen mit unserem Verein den Menschen, die nicht mehr die Kraft besitzen, sich selbst zu helfen.“ Die Idee zu dem Besuch der Thierhauptener Musiker entstand im vergangenen Jahr, als ein Kosakenchor aus Gomel ein Benefizkonzert in Thierhaupten gab. „Da kam der Kontakt zustande,“ erzählt Franz Hölzl, Vorsitzender des Musikvereins. Sein Resümee: „Für jeden in der Gruppe war das eine sehr beeindruckende Reise.“

Quelle: Augsburger Allgemeine