Zu seinem mittlerweile fest zum jährlichen Terminkalender gehörenden Jugendkonzert lud der Musikverein Thierhaupten am vergangenen Sonntag in den Tassilosaal des Klosters. Für den musikalischen Nachwuchs bietet der Termin die Bühne den Leistungsstand auch außerhalb der üblichen Proben zu demonstrieren. Gespannt waren unter den Gästen also vor allem Eltern, Großeltern und Geschwister, die zu Hause beim Üben auch „krumme Töne“ hinnehmen mussten.
Zur Eröffnung gab es nicht Pauken und Trompeten, sondern ebenso passend die Beginnig Fanfare von Martin Klaschka, vorgetragen von einem Posaunentrio. In ihrer kurzen Begrüßung betonte Jugendleiterin Katrin Schmid den Probeneifer und Übungsfleiß während der Vorbereitung. In Sachen Dirigent der Jugendkapelle konnte man im vergangenen Jahr mit dem Debüt von Heike Schamberger aufwarten. Nach deren überraschendem Rückzug unmittelbar nach der Festwoche verblieb bis zum Konzerttermin nur noch wenig Zeit. Hilfsbereit sprangen hier Marianne Braun und Andreas Glatzmaier kurzfristig in die Bresche, wofür es ein Extra-Dankeschön gab. Ein neuer Mann am Taktstock ist bereits verpflichtet und wird nach den Worten von Katrin Schmid in Kürze den Probenbetrieb aufnehmen.
Musikalisch ging es im Tassilosaal mit verschiedenen Ensembles weiter. Ganz neue Töne gab es aus der Abteilung Schlagwerk: Samba Batucada brachte südamerikanische Lebensfreude auf die Bühne. Ganz in seinem Element war anschließend Jürgen Neukirchner als Chef der Klarinetten und Saxofone. Der Melodiereigen spannte sich von klassisch mit dem Walzer Nr. 2 von Dimitri Shostakovich über die Moonlight Serenade von Glen Miller bis hin zu aktuellen Stücken. Zu Wort bzw. Ton kommen durfte auch der jüngste Nachwuchs, die JuMus (Jungmusikanten), deren Ausbildung erst kürzlich begann. Da auch ältere Semester den Mut zu einem musikalischen Neuanfang fassten, wirkten hier auch vier Personen der Altersklasse „50 plus“ mit.
Den Programmabschluss bestritten die 55 Nachwuchsmusikanten gemeinsam in der Jugendkapelle. Zu hören gab es unter anderem Medleys aus Pirates of the Caribbean und Italo Pop Classics. Bei Mouthpiece Mania demonstrierte das hohe Blech, dass es auch ohne Instrument, mit dem Mundstück alleine, ordentlich zur Sache gehen kann. Der mittels starkem Schlussapplaus übermittelten Forderung nach einer Zugabe wurde gerne Folge geleistet, ehe man sich im Kuhstall bei Kaffee und Kuchen über die erlebten Eindrücke austauschen konnte. Als einziger Wermutstropfen eines gelungenen Musiknachmittags ist der Gästezuspruch anzumerken, denn im Saal blieben diesmal doch mehr Stühle leer als erwartet.