Zur mittlerweile fünften Auflage der Lechtalserenade waren alle Blasmusikfreunde am Samstagabend in den Innenhof des Thierhauptener Klosters geladen. Nach klassisch und modern gab es mit dem von 120 Musikern und Musikerinnen vorgetragenen „Moment for Morricone“ von Johan de Meij und der Bayernhymne für 100 Jahre Freistaat einen glänzenden tönenden Schlussakkord.
Bei zwar sommerlichen Temperaturen aber einem doch kühlen Lüftchen eröffnete die SGL Werks-kapelle unter der Leitung von Teresa Kiss mit Olympic Spirit von John Williams den Abend. Es folgte eine bunte Mischung mit einem Bogen von der Klassik mit der „Festmusik von Wien“ von Richard Strauß, vorgetragen vom Musikverein Ellgau unter der Leitung von Manfred Braun bis hin zur Moderne, einem Ausschnitt aus dem „Tanz der Vampire“ von Jim Steinman, welchen der Musikverein Thierhaupten mit Andreas Glatzmaier am Taktstock zu Gehör brachte.
Dazwischen gab es mit „Feeling Good“ von den Ellgauern auch ein Stück mit Gesang (Sebastian Koch als Solist)
Die drei Kapellen sagten ihre Stücke selbst an und vermittelten dabei auch Hintergründiges. Eher hintersinnig und mit einem gewissen Augenzwinkern, aber fast schon profihaft waren die gemeinsamten Ansagen von Katharina Herzog und Maximilian Kienberger. Am Ende formierten sich die drei Musikkapellen zum Gemeinschaftschor.
„Moment for Morricone“ entführte mit Ausschnitten aus Stücken des bekannten Komponisten auch in die Welt des Westerns „The good, the bad and the ugly“, hierzulande als „Spiel mir das Lied vom Tod“ bekannt. Unter der Regie von Andreas Glatzmaier spielten die 120 Musikerinnen und Musiker zum Ende der Serenade anläßlich des 100-jährigen Bestehen des Freistaates noch die Bayernhyme.
Ans Heimgehen war jedoch längst nicht zu denken, denn auf der Bühne fand sich ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der unter der Leitung von Urgestein Hans Kaiser mit böhmische Blasmusik aufspielte. Dem Ehrendirigenten der Original d´Lechtaler Musikanten war der Spaß an der Sache sichtlich anzumerken.
Schon am Sonntag ging es weiter mit Blasmusik im Thierhauptener Kloster. Beim Gartenfest des Musikvereins unterhielten die Jugendkapelle, der Musikverein Reutern und die Original d´Lechtaler Musikanten. Mittagstisch, Kaffee und Kuchen luden mit der Biergartenmusik zum Verweilen. (WAH)
Quelle: Augsburger Allgemeine
Rekordverdächtige Kulisse beim Osterkonzert des Musikvereins Thierhaupten
Voll auf ihre Kosten kamen am Ostersonntag die Gäste des Musikvereins Thierhaupten. In einem begeisternden Konzert sprang der Funke von der Bühne sofort auf die rekordverdächtige Kulisse über, weshalb die Akteure erst nach zwei Zugaben entlassen wurden. Die Besucher indes durften ein starkes Hörerlebnis aus dem Tassilosaal mit nach Hause nehmen.
Positiv überrascht wurde der Musikverein Thierhaupten bei seinem mittlerweile 35. Osterkonzert vom Besucherinteresse. Um dem rekordverdächtigen Andrang Herr zu werden, wusste man sich jedoch zu helfen und erweiterte kurzerhand die Bestuhlung. Vorsitzender Markus Birkner versprach nicht zu viel, als er in seiner Begrüßung ein abwechslungsreiches Programm ankündigte. Ein besonderer Gruß galt den anwesenden befreundeten Musikvereinen und der ASM-Bezirksvorsitzenden Angela Ehinger mit ihrem Team. Gekonnt führte Anja Gastl durch das Programm, vermittelte Informationen zu Komponisten und Stücken und schärfte somit das Gehör der Besucher für die einzelnen Sequenzen. Besonders deutlich wurde dies bei „Pilatus: Mountain of Dragons“ von Steven Reineke. Ohne die einleitenden Worte wären wohl der beeindruckende Sonnenaufgang, der fröhliche Aufbruch der Bergsteiger und der anschließende Kampf, der schließlich für mindestens einen Beteiligten tödlich endet, nicht so intensiv angekommen.
In aller Munde ist immer wieder der „Herr der Ringe“. Dirigent Andreas Glatzmaier wählte für sein Debüt im Tassilosaal den fünften Satz von Johan de Meijs Sinfonie aus, übernahm dazu gleich selbst die Einführung und ließ das Publikum wissen, dass in den ersten vier Sätzen der Sinfonie nichts Wesentliches geschieht. Durch das Anspielen weniger Takte – Trompeten künden die Ankunft Gandalfs, Klarinetten und Flöten symbolisieren die Elben – waren die Hörer anschließend praktisch mitten im Geschehen. Spannend ging es auch im zweiten Teil weiter: „Persis“ von James L. Hosay mündete in eine wilde Verfolgungsjagd, die musikalisch erst wieder mit den anschließenden „Songs from the Catskills“ von Johan de Meij zur Ruhe kam.
Einen ganz speziellen Auftritt hatten die Schlagwerker Thomas Wenninger, Maximilian Maier und Georg Reinsch mit dem „Sandpaper Ballet“ von Leroy Anderson. Dabei kamen weder Trommel noch Sticks zum Einsatz, sondern Schmirgelpapier und weiße Handschuhe. Die unterschiedliche Körnung sorgte für feine Klangnuancen, ehe „The Thunderer“ von John Philip Sousa im Stile eines typisch amerikanischen Marsches das über zweistündige Programm beendete. Tosender Applaus und rhythmisches Klatschen waren nicht nur Lohn für die Akteure auf der Bühne, sondern gleichzeitig die Forderung nach einer Zugabe, für die „Yagibushi“ das Publikum nach Japan entführte. Endgültig Schluss war aber erst nach einer weiteren geforderten Zugabe in Form des „Second Waltz“ von Schostakowitsch.
In der „Aftershowparty“ im Musikheim lobten Dirigent Andreas Glatzmaier und Vorsitzender Markus Birkner den Abend und die Leistung der Aktiven, die seit dem Dreikönigskonzert auf dieses Ereignis hin geprobt hatten. Die Akustik im Saal sei nach der Umgestaltung zwar besser, könne aber wohl zwangsläufig das Klangvolumen des Kirchenschiffes nicht erreichen, so das fachmännische Urteil.
Quelle: Augsburger Allgemeine
Hörenswerte Musikstücke mit bombastischem Schlussakkord erlebten die Besucher beim Dreikönigskonzert des Gesamtorchesters des Musikvereins Thierhaupten am Feiertag in der Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Gespannt sein durften die zahlreichen Besucher auf die zu hörenden Stücke in der Thierhauptener Kirche am Dreikönigstag, zumal mit Andreas Glatzmaier erst im September ein neuer Dirigent die Regie des Gesamtorchesters übernommen hatte. Enttäuscht wurde indes niemand – im Gegenteil: Die gehörten Stücke überzeugten auf der ganzen Linie, und so scheint nach dem Weggang von Jasmin Zimmer mit dem neuen Taktgeber ein nahtloser Übergang in Sachen Anspruch, Qualität und Leistungsvermögen gelungen.
Gelungen auch die Auswahl mit unter anderem „In all it’s Glory“ von James Swearingen, „Persis“ von James L. Hosay oder das eher getragene „To my Country“ von Bernard Zweers. Mit dabei auch die Orgel in St. Peter und Paul mit Dorothee Schmöger an den Manualen. In der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit hat es Andreas Glatzmaier verstanden, die Akteure auf die Kompositionen einzustellen. Das Beste kam wie meist zum Schluss: „Pilatus: Mountain of dragons“ von Steven Reineke.
Hervorragend herausgearbeitet waren dabei die von Sprecherin Anja Gastl zuvor erläuterten Details: Froher Aufbruch, der plötzliche Donner, Kampf und Absturz eines Kameraden. Lang anhaltender Applaus am Ende des Zehn-Minuten-Werkes bestätigte, genau den Nerv des Publikums getroffen zu haben.
So gab es mit dem von Glatzmaier selbst bearbeiteten Finale der „Majestic Symphony“ für Orgel und Orchester noch ein Sahnehäubchen auf dem zuvor Gehörten. Trotz erneut tosendem Beifall ließen sich die Akteure nicht zu einer weiteren Zugabe erweichen. Obwohl sicherlich die „hervorragende Akustik des Raumes“, so Glatzmeier, zu dem außergewöhnlichen Hörgenuss beitrug, darf schon heute auf das Osterkonzert, dann allerdings im Tassilosaal des Klosters, gespannt gewartet werden. (WAH)
Quelle: Augsburger Allgemeine