Am Abend des Faschingssamstags war es wieder soweit. Der Musikverein Thierhaupten 1863 e. V. lud zum alljährlichen Faschingsball in den Herzog-Tassilo-Saal ein. Bei fetziger Musik, gutem Essen und abwechslungsreichem Programm feierten viele Narren bis weit nach Mitternacht.
Die Aktiven der Original D´Lechtaler Musikanten wählten das Motto Krankenhaus und boten beim Einmarsch mit Ärzten, Schwestern aber auch Patienten einen herrlich komischen Anblick. Sogar auf einer Trage oder im Rollstuhl wurden „verletzte“ Musiker in den Saal befördert. Dann folgten ausgelassene Stunden quer durchs Repertoire der D´Lechtaler unter der Leitung von „Chefarzt“ Bernhard Kiss. Die Tanzwütigen im Saal kamen voll auf ihre Kosten. Vom ersten bis zum letzten Stück war die Tanzfläche gut gefüllt. Wer eine Pause brauchte konnte sich an der Bar erfrischen, welche diesmal im Saal aufgebaut war.
Eine kurze Verschnaufpause für die Musikanten bot die Showeinlage der Garde mit Prinzenpaar des TSC Holzheim. Die Tanzdarbietungen kamen bei den Gästen gut an und wurden mit viel Beifall belohnt. Im Hintergrund hatte der Musikverein eine große Aufgabe zu erfüllen. Erstmalig wurde die Bewirtung von den Vereinsmitgliedern selbst übernommen. So gab es hinter den Kulissen verschiedene Teams zur Essensvorbereitung, am Bierausschank oder zur Bedienung der Gäste. Letzter Höhepunkt war die Auflösung der alljährlichen Saalwette. Leider gelang es dem Publikum nicht, 17 Mitglieder der Jugendkapelle 1977 samt Instrumenten vor die Bühne zu bringen. Es erschienen nur 14 an der Zahl. Trotz verlorener Wette spielten die ehemaligen Jugendlichen ein kurzes Ständchen.
Einen etwas anderen Ansatz verfolgte der Musikverein Thierhaupten in diesem Jahr mit seinem traditionellen Weihnachtskonzert. Nicht nur, aber vor allem für Kinder gedacht war eine musikalische Märchenaufführung. Die Idee dazu kam von Dirigentin Jasmin Zimmer, und bei Vorsitzendem Markus und dem Gesamtorchester stieß sie dabei auf offene Ohren.
Ausgesucht wurde die Geschichte des Gestiefelten Katers, der seinem ärmlichen Herrn zu unverhofftem Ansehen, Reichtum und einer Prinzessin verhalf. Schon die Vorbereitung verlief zweigleisig: Während die Musiker zusammen mit Jasmin Zimmer an vielen Terminen die musikalische Aufarbeitung und Begleitung der Geschichte probten, waren die Kinder aufgerufen, ein Bild zum Märchen zu malen.
31 Kunstwerke gingen schließlich beim Musikverein ein, der sich dazu entschied, Luisa Laskis Kater auf das Einladungsplakat zu übernehmen. Den Einsteiger des etwas anderen Konzertes im voll besetzten Tassilosaal des Klosters bildete eine Bodypercussion: Die Kinder versammelten sich vor der Bühne, und unter Anleitung von Katharina Herzog und Kathrin Schmid wurde passend zur Musik gestampft, geklatscht und geklopft. Lautstark mussten die Kleinen anschließend „Max“ nach dem Märchenerzähler rufen, ehe es mit Max Weixlers Erscheinen richtig losgehen konnte.
Gekonnt wurde die Geschichte vorgelesen, der gehörte Text anschließend von der Musik nochmals entsprechend leicht fließend oder auch dramatisch aufgearbeitet und teilweise auch untermalt. Am Ende bekamen der Müllerssohn die Prinzessin, die Musiker und der Erzähler einen tosenden Applaus und die Künstler der sechs schönsten Bilder einen Preis.
Quelle: Augsburger Allgemeine