Zum Abschluss spielen 78 Musikanten den River-Quai-Marsch Thierhaupten
Begeisterter Schlussapplaus war am Sonntagabend im voll belegten Tassilosaal des Klosters verdienter Lohn des Publikums für ein zuvor erlebtes Klangerlebnis. Der Musikverein spannte bei seinem Osterkonzert mit der Jugendkapelle und dem Konzertorchester einen weiten Bogen von traditioneller bis hin zur konzertanten Blasmusik. In dem von Jessica Büchler und Johanna Fink moderierten Programm präsentierten sich sowohl der Nachwuchs als auch die „alten Hasen“ von ihrer besten Seite.
In Thierhaupten gehört das Osterkonzert des Musikvereins ebenso fest zum österlichen Terminkalender wie das Jaudusfeuer oder die Auferstehungsfeier. Kein Wunder also, dass die aufgrund der Brandschutzbestimmungen begrenzten Karten regelmäßig sehr gefragt sind. So war auch diesmal die Bestuhlung bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Nach kurzer Begrüßung und Einleitung durch Vorsitzenden Mathias Reiter ging es auch schon musikalisch los mit dem passenden Titel „Auf zum Start“ von Walter Tuschla. Florian Kriner am Taktstock und die 38 Instrumentalisten der Jugendkapelle demonstrierten, dass es um den musikalischen Nachwuchs bestens bestellt ist. Ob die südböhmische Polka von Franz Bummerl, oder „Don´t stop me now“ von Queen, auch die Jugendkapelle ist nicht auf ein Schema festgelegt. Klar zu erkennen war dabei, dass Dirigent und Klangkörper miteinander harmonieren. Florian Kriner äußerte sich nach der Zugabe begeistert vom Umfeld des Vereins.
Da man sich aus Gründen der Akustik dazu entschlossen hatte, nicht auf, sondern vor der Bühne zu spielen, wurde es für die Aktiven nach der Umbaupause noch etwas enger. Die 48 Damen und Herren des Konzertorchesters, von denen acht bereits mit der Jugendkapelle zu hören waren, gingen zunächst klassisch zu Werke. Johann Strauss´ (Sohn) „Wo unsere Fahne weht“, war im Arragement von Siegfried Rundel zu hören.
Dirigent Andreas Glatzmaier hatte sich mit dem „Kaiserwalzer“ sogar noch ein weiteres Stück von Strauss ausgesucht, quasi als Steigerung des Schwierigkeitsgrades. Dem in nichts nach standen die vier Sätze der „2nd Suite for Band“ von Alfred Reed, bei denen die ganze Bandbreite verschiedener Tempi und sprühende Lebensfreude deutlich vermittelt wurde. Dazwischen wurde den Akteuren mit Melodien aus Charly Chaplin Filmen und dem Heatherwood Portrait weitere volle Konzentration abverlangt.
Mit dem Osterkonzert endet üblicherweise die im September mit den Proben für das Dreikönigskonzert beginnende Saison des Konzertorchesters. Wie im Tassilosaal zu hören war, hat sich die lange Vorbereitungszeit gelohnt. Der Forderung nach einer Zugabe kam man mit „Sing, sing, sing“ gerne nach. Obendrein gab es dann sogar noch ein Sahnehäubchen. Zusammen mit der Jugendkapelle spielte man den „Colonel Bogey“ Marsch, hierzulande besser bekannt als River-Quai-Marsch aus dem gleichnamigen Film. Das Publikum nahm es gerne an, klatschte im Takt mit und hätte gerne noch eine weitere Zugabe gehabt. (ww)