Die Premiere dieser besonderen Veranstaltung verfolgen über 2500 Besucher. Eine Jury bewertet die vier Kapellen, zwei teilen sich den dritten Platz. 

Mit einem einzigartigen Schauspiel beim „Wettkampf der Blasmusik“ endete am vergangenen Donnerstag die siebentägige Festwoche in Thierhaupten. Dabei setzte sich der Musikverein Ellgau gegen die Konkurrenz durch und freute sich über den „Blasmusik-Pott“ und eine Gewinnprämie von 500 Euro.Festwoche  010

Erstmals in der Geschichte des Bezirks 15 im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) wurde dieser spektakuläre Wettstreit durchgeführt. Der ASM feierte im Rahmen der Festwoche Thierhaupten sein 60-jähriges Gründungsfest und das 40. Bezirksmusikfest, dazu passte die Premiere. Organisiert wurde dieser Kapelle-Wettbewerb, der bereits seit vielen Jahren besonders im Allgäu für Furore sorgt, von Andreas Kiss, der dafür auch ein Sonderlob der Bezirksvorsitzenden Angela Ehinger einheimste. Vor über 2500 Zuschauern im vollen Zelt und einer kritischen Jury spielten vier Kapellen auf.

Ein wahres Feuerwerk unter dem Motto „Amerika“ brannte zu Beginn gleich die Kapelle des Musikvereins Ellgau ab. Fahnenschwenkend wurde eine Parade zum Einzug ins Zelt nachgeahmt. Die Aktiven trugen einen Zylinder mit „stars and stripes“ im amerikanischen Stil. Im schwarzen Abendkleid sang Christine Rauch „All night long“ von Lionel Richie oder „Everybody needs somebody“ von den Blues Brothers und wurde dabei von feschen „Cheerleadern“ unterstützt. Magdalena Malik unterstrich mit ihrem Klarinettensolo ihre Ambitionen auf den Titel „bester Solist“. „Insgesamt ein halbes Jahr haben wir auf diesen Auftritt hingearbeitet“, gestand Dirigent Manfred Braun nach dem 20-minütigen Power-Auftritt.

Die Blaskapelle Baar, die erst 2001 gegründet wurde, trat mit Aktiven im Alter von 16 bis 25 Jahren auf. Auf das Lied „Bayern“ von „Haindling“ reimten die Baarer auf ihre Brauerei und dem Reinheitsgebot einen originellen Text, wobei es sogar den anwesenden Brauereibesitzer Freiherr Franz Groß von Trockau nicht mehr auf der Bank hielt. Mit „Brennende Herzen“ bewarb sich Gastspieler Mathias Reiter mit einem Tenorhorn-Solo um den „Solistentitel“, wobei sich die Fans in der ersten Reihe über „fliegende Rosengrüße“ freuen durften. Viel Schwung in die Show brachten die Baarer ferner mit dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue“. Mit 38 Aktiven und ihrem „Power-Dirigenten“ Georg Miller war die Schwäbische Trachtenkapelle Hirblingen am Start. Ein fulminanter Auftritt unter dem Motto „Frauen“ mit der „Katharinen-Polka“, „Der Fischerin vom Bodensee“, „Heidi“ oder der „Pippi-Langstrumpf-Filmmusik“ und dem Einzel-Solisten Martin Schmid am Bariton-Saxophon ließen die Hirblinger zu einem heißen Anwärter auf den Sieg werden.

Die weiteste Anreise hatten die Musikanten aus Schmiechen, die mit dem Defiliermarsch gleich für Schwung sorgten. Es folgte die Geburtstagspolka „Ein halbes Jahrhundert“, mit der dem gastgebenden Musikverein Thierhaupten zum 150-jährigen Jubiläum gratuliert wurde, „Heut is so a scheener Dog“ und einem Trompetensolo.

Die Jury kürte Ellgau mit deutlichem Vorsprung vor Hirblingen zum Sieger. Baar und Schmiechen durften sich den dritten Rang teilen. Beste Solistin wurde Magdalena Malik aus Ellgau, die mit ihrem Klarinetten-Solo überzeugte, und somit auch diesen Preis mit von der bayerischen Seite des Lechs auf die Schwäbische mitnehmen konnte.

Quelle: Augsburger Allgemeine