Unter dem Motto „Landwirtschaft – Technik früher und heute“ lud die Ortsgruppe Thierhaupten des Bayerischen Bauernverband (BBV) zu einer Ausstellung ein. Parallel zur 45. Festwoche (wir berichteten) gab es viel Interessantes zu bestaunen. „Wir sind total Festwoche 2011 009begeistert über den Zuspruch“, sagten Ortsbäuerin Michaela Herb und Ortsobmann Johann Fröhlich aus Thierhaupten, die die „Macher“ der erstmals durchgeführten Informationsschau waren. Die BBV-Ortsgruppe konnte viele Landwirte und Aussteller gewinnen.

Ein Hingucker war der Transmissionswagen der Ellgauer Bulldogfreunde, der erst in diesem Jahr nachgebaut wurde. Angetrieben über die Riemenscheibe eines Traktors wurde gezeigt, wie vor über einem halben Jahrhundert das Korn vom Getreide getrennt wurde. Mit dem Gerät können ferner Gsotschneidemaschine, Windfege, Schrotmühle, Kreissäge, Schleifstein oder eine Rübenmühle angetrieben werden. Der Heimat- und Brauchtumsverein aus Münster führte vor, wie ein Strick „gedraht“ wurde und wird. 

Sehenswert waren auch die alten Traktoren, wie der Allgaier der Familie Rechner aus Hölzlarn, der 1952 gebaut wurde. Zwei historische Traktoren betreut auch der Thierhauptener Siegfried Wonka in seiner Freizeit. Über seinen Porsche Diesel Junior aus den frühen 50er-Jahren erzählte er so gerne wie auch die anderen Aussteller: wie er zum Fahrzeug kam, wie sich die Liebe dazu durch viel Tüftelei verstärkte und einen Großteil der Freizeit beansprucht.

Moderne Gerätschaften für die komplette Feld- und Ackerbewirtschaftung in der heutigen Zeit nahmen teils „monströs“ einen Großteil der Ausstellungsfläche ein. Ein Mähdrescher der Premiumklasse war mit dem Claas Lexion 570 zu bestaunen. Das 480 PS starke Gerät mit einer Arbeitsbreite von 7,50 Metern muss eine Fläche von rund 400 Hektar in der Erntesaison „abernten“, damit es wirtschaftlich betrieben werden kann. Das hochmoderne Vario-Schneidewerk dient zur EFestwoche 2011 010rnte aller Getreidearten und kann selbst zum Dreschen von Raps mit nur wenigen einfachen Handgriffen umgebaut werden. Auch an die Schonung der Böden wurde bei dieser Baureihe gedacht. Eine Steuerung per GPS ist bei vielen Geräten dieser Größe eine Selbstverständlichkeit. Dies erleichtert das Auffinden der Felder und gibt dem Fahrer dann vor, mit welcher Einteilung das Abernten des Feldes am schnellsten erledigt werden kann.

Schier unglaublich war die Vorführung des mobilen Holzhäcklers von Josef Sturm aus Hausen bei Aindling. Angetrieben von einem 390 PS starken Fendt 939 Vario verschlingt der Häckselanhänger Großbäume in wenigen Minuten und häckselt Holzspäne in drei Größen für private Hackschnitzelheizungen oder Biomassekraftwerke. Bäume bis zu einem Durchmesser von 120 Zentimeter sind kein Problem für Josef Sturm, der mit dem größten Sieb in 45 Minuten sensationelle 90 Kubikmeter Hackschnitzel produzieren kann.

Weitere faszinierende Maschinen waren ein Sechs-Reihen-Zuckerrüben-Vollernter, eine Zuckerrübenverlademaus, ein Maishäcksler oder auch der Traktor Fendt 828 Vario in schwarzer Sonderlackierung.Festwoche 2011 008

Begeistert zeigte sich Bürgermeister Franz Neher neben Kreisobmann Gerhard Ringler und Kreisbäuerin Anni Fries: „Diese tolle Schau sollte zur Dauereinrichtung in Thierhaupten werden.“

Quelle: Augsburger Allgemeine