Osterkonzert 2024
109 Aktive liefern Klangerlebnis rund um Filmmelodien
„Ausverkauft“ hieß es schon vorzeitig, wenn kürzlich in Thierhaupten das Gespräch auf das Osterkonzert des Musikvereins kam. Aufgrund der beschränkten Kapazität im Tassilosaal und der Tatsache, dass man aus diesem Grunde im Vorjahr Besucher unverrichteter Dinge abweisen musste, entschied sich die Vereinsführung erstmals für einen Kartenvorverkauf. Wie sich herausstellen sollte mit durchschlagendem Erfolg für beide Seiten: die Karteninhaber wussten, dass der Weg zum Kloster diesmal nicht umsonst ist und die Gastgeber hatten schon im Vorfeld die Gewissheit vor vollem Haus zu spielen. Dass es nach vielen Jahren wieder einmal einen gemeinsamen Auftritt mit Sängern und Sängerinnen der Harmonie geben wird, war mit Sicherheit zusätzliche Motivation für einen Konzertbesuch. Zusätzlich neu und mehrheitlich begrüßt: der Beginn wurde auf 19 Uhr vorverlegt.
Filmmelodien standen heuer als Motto über dem Abend und waren der rote Faden im Programmheft. Den Einstieg übernahm die Jugendkapelle unter der Leitung von Heike Schamberger mit A Klezmer Karnival von Philip Sparke. Die 42 Nachwuchsmusikanten zeigten eine geschlossen gute Leistung; Szenenapplaus gab es für Maximilian Maier für seine Soloeinlage bei den Sparkling Drums von Ted Huggens. Klar, dass es nach den von Johnnie Vinson arrangierten Henry-Mancini-Erfolgen mit Salute Lugano noch eine Zugabe geben musste.
Nach der Umbaupause ging es mit dem Konzertorchester mit Andreas Glatzmaier am Taktstock weiter. John Williams, Hans Zimmer, Ernest Gold und Arlen & E.Y.Harburg waren als Komponisten der zu Gehör gebrachten Stücke ausgesucht. Gladiator, Indiana Jones, 1941 und Wizard of Oz lauteten die dazugehörigen Filme. In zahlreichen Proben arbeitete Andreas Glatzmaier die von Anja Gastl in ihrer Ankündigung beschriebenen Stellen heraus. Ob Kampf, Trauer und Schmerz oder Hochgefühl, die 52 Aktiven (15 davon waren zuvor schon mit der Jugendkapelle zu hören) sorgten für ein rundum gelungenes Hörerlebnis. Nochmals gesteigert wurde dieses als sich zum Exodus Song und Dry your Tears, Afrika der Bühnenvorhang öffnete und die 30 Damen und Herren des Chors La Ventura sangen. Nicht auf dem Programmheft stand eine zwischenzeitliche Unterbrechung.
Mathias Reiter bat die Vorsitzende des ASM-Bezirks 15, Angela Ehinger zu sich. Im Namen von ASM-Präsident Franz Pschierer überreichte sie Andreas Glatzmaier für 25-jährige Dirigententätigkeit die Diamantene Nadel am weiß-blauen Band. Von 2009 bis 2012 fungierte Glatzmaier als stellvertretender Bezirksdirigent und anschließend weitere sechs Jahre als Bezirksdirigent im Bezirk 9 (Neu-Ulm). Im Jahr 2017, also ein Jahr vor seinem Abschied in Neu-Ulm, übernahm er das Konzertorchester des Musikvereins Thierhaupten. Für eine Überraschung sorgte der Taktgeber am Ende des Konzerts mit der lautstark geforderten Zugabe. Zu The greatest Show, in dem es um die Geschichte des Zirkus Barum geht, erschien Glatzmaier passend im Outfit eines Zirkusdirektors und sang dazu auch noch die Eingangstakte. Frenetischer Beifall des komplett stehenden und weiteren Nachschlag fordernden Publikums war Dank für einen gelungenen Konzertabend.
Wellness für die Ohren in Sankt Peter und Paul
Mit dem diesjährigen Dreikönigskonzert hat der Musikverein Thierhaupten erneut ein Glanzlicht gezündet und den Besuchern der bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche Sankt Peter und Paul Wellness für die Ohren beschert. Zu einem „musikalischen Nachmittag bevor für die meisten nach der Weihnachtszeit der Arbeitsalltag wieder losgeht“ begrüßte Vorsitzender Mathias Reiter die Gäste. Am Ende der stimmgewaltigen 80 Minuten sollte sich diese saloppe Formulierung als absolute Untertreibung herausstellen. Lange anhaltender Applaus und die Forderung nach einer Zugabe waren Lohn für die gelungene Darbietung und wochenlange intensive Vorbereitung.
Den Auftakt bildete Luigi Gisallos Stockholm Waterfestival. Wie Sprecherin Anja Gastl zuvor ankündigte, geht es darin um eine Schilderung der schwedischen Hauptstadt mit ihren verwinkelten Gassen, dem großen Vergnügungspark und der nach nur wenigen Minuten Fahrt gesunkenen Wasa. Deutlich brachten Dirigent Andreas Glatzmaier und seine 61 Aktiven die einzelnen Abschnitte der Rundreise zur Geltung, ehe es mit A Coral for a solemn occasion von Marc van Delft monumental wurde. Mit dem Thema stille Wasser sind tief war der Choral für einen feierlichen Anlass komponiert und forderte von den Damen und Herren an den Instrumenten viel Luft, um die Töne zu halten.
Auch das dritte Stück handelte vom und im Wasser: Of Sailors and Whales von W.Francis McBeth dreht sich um die von Herman Melville geschriebene Geschichte von Moby Dick, Kapitän Ahab, dem Harpunier Quiquek und dem Seemann Ismael, der die Katastrophe als einziger überlebt. Michael Wenzel führte in jeden der fünf Sätze des Stückes ein und damit wurden die vom Orchester auch mit Gesang vermittelten Szenen der Seefahrt von Flaute über Sichtung des Wales bis zum Kampf und dessen Ende nicht nur hör- sondern auch spürbar. Um beim Begriff der Wellness (oder der Sauna) zu bleiben: stieg die Temperatur mit den ersten beiden Stücken, so erreichte sie bei Of Sailors and Whales die Hundert-Grad-Marke.
Dass danach der Ruheraum angesagt ist, versteht sich von selbst. Philip Sparkes The Sun will rise again, als Trost für die japanischen Tsunamiopfer 2011 komponiert, erfüllte diese Funktion, ehe bei Finnegans Wake von Archibald J.Potter die irische Lebensfreude erwachte, obwohl es darin um das Geschehe rund um eine Totenfeier und Totenwache geht. Die hervorragende Akustik der Thierhauptener Pfarrkirche unterstrich die Darbietung des Orchesters. Dass die Vorbereitung „ein hartes Stück Arbeit“, war, wie es Dirigent Andreas Glatzmaier formulierte, stand nach dem Gehörten zweifelsfrei fest. Mit dem Traditional OId Scottish melody (zu deutsch: nehmt Abschied Brüder) gab es die geforderte Zugabe.
Zuvor bedankte sich Mathias Reiter beim Hausherrn Pfarrer Werner Ehnle und dem Mesmerteam Birgit Klaus und Jürgen Unger für deren Unterstützung. Bei Glühwein und Punsch bestand anschließend im Musikantenstüberl noch Gelegenheit die gewonnenen Eindrücke auszutauschen.
Weihnachtsfeier mit Ehrungen beim MV Thierhaupten
Mit einer besinnlichen Weihnachtsfeier und reichlich der Jahreszeit entsprechender Blasmusik stimmte der Musikverein Thierhaupten am Vorabend des dritten Advent auf die nahenden Festtage ein.
Der erst im November neu gewählte Vorsitzende Mathias Reiter kam dabei zu seinem ersten öffentlichen Auftritt. Man habe 2023 nach den Corona-Einschränkungen wieder ein „komplettes“ Vereinsjahr mit Festakt, Faschingsball, Festwoche, Engerlmarkt und verschiedenen Auftritten gehabt, so Reiter rückblickend. Sein Dank galt allen helfenden Händen im Verein und vor allem den Ausbilder.
Nach den Turmbläsern zum Auftakt übernahmen Stefan Gastl und die Jungbläser die Bühne. Der musikalische Nachwuchs zeigte, dass in Thierhaupten um die Zukunft der Blasmusik nicht bange sein muss. Traditionell nutzt der Musikverein seine Weihnachtsfeier für verschiedene Ehrungen. Aus den Händen von Fritz Kraus und Bernhard Christl durften Pia Scheel, Hanna Winter, Lena Winter, Lena Lump, Johann Draxler, Hannah Birkner, Ion Simon Sophie Kopp, Dr. Friedrich Rebelein, Losa Krämling, Hedwig Schalk, Gudrun Rebelein, Alexander Gastl, Mia Weißenbach, Johannes Hoppmann, Maximilian Oßwald und Pauline Alt ihre Urkunden und das bronzene Bläserabzeichen für die bestandene D1-Prüfung entgegennehmen. Für zehn Jahre aktiv wurden Caroline Rosa, Hanna Schalk, Leonie Thalmeir, Vanessa Wonka, Elina Wörle, Johanna Zinsinger und Veronika Kienberger geehrt.
Bereits 15 Jahre aktiv sind Katharina Herzog, Maximilian Kienberger, Maximilian Maier, Katrin Schmid und Elisabeth Wagner. 20 Jahre ist Rebekka Gerblinger aktiv und seit 25 Jahren sind dies Janina Reinsch und Mathias Reiter. Besondere Ehrungen erhielten Reiters Amtsvorhängerin, Manuela Mair, Bernhard Kiss und Dr. Albrecht Engelmann. Letzterer durfte für über 34 Jahre als Kassenprüfers die diamantene ASM-Nadel entgegennehmen. Den zweiten Abschnitt des Abends übernahm die Jugendkapelle unter der Leitung von Heike Schamberger, ehe der offizielle Teil mit dem gemeinsamen Lied „Leise rieselt der Schnee“ endete
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